Der Praktikumsablauf
Der Ablauf und die Aufgaben können je nach Art des Praktikums variieren. So erhältst Du während eines Praktikums gleich nach der Matura vielleicht weniger anspruchsvolle Aufgaben, als ein Student oder Absolvent. Oft findest Du schon auf der Unternehmenswebsite Informationen über den Ablauf eines Praktikums. Dort werden zum Teil Erfahrungsberichte ehemaliger Praktikanten veröffentlicht. So kannst Du Dich vorab orientieren und weisst ungefähr, was auf Dich zukommt.
Der erste Arbeitstag: Kollegen und Arbeitsplatz kennenlernen
Mit Sicherheit bist Du am ersten Tag aufgeregt und nervös. Nimm Dir daher ausreichend Zeit für die Anfahrt und Ankunft, um nicht noch in zusätzlichen Stress zu geraten. So kommst Du pünktlich und entspannter bei Deinem Praktikumsgeber an. Achte zudem auf einen angemessenen Kleidungsstil. Wichtig ist, dass Du Dich in Deiner Kleidung wohlfühlst. Orientiere Dich am besten an dem Kleidungsstil der Kollegen.
An Deinem ersten Arbeitstag wirst Du wahrscheinlich zunächst allen Kollegen vorgestellt und Deinem Arbeitsplatz zugewiesen. Bleibe entspannt: Deine neuen Kollegen erwarten von Dir weder ein neues Geschäftsmodell, noch dass Du alle Namen gleich auswendig kannst. Viele Unternehmen haben ein Intranet oder eine Mitarbeiterliste in der Datenbank, sodass Du Dir in Ruhe alle Mitarbeiter anschauen kannst. Zunächst informiert Dich Dein Ansprechpartner über Arbeitszeiten und Pausenregelungen, zeigt Dir Arbeits- und Sozialräume und schafft einen Überblick über alle Abteilungen.
Die nächsten Wochen: Mehr als Kaffeekochen
In Deiner Praktikumsstelle wirst Du in den ersten Tagen häufig zu einfachen Aufgaben herangezogen und machst mit dem Kopierer oder der Kaffeemaschine Bekanntschaft. Solche Tätigkeiten haben zu Beginn durchaus ihre Berechtigung. Sie dienen dazu, den Betrieb und die Mitarbeiter besser kennenzulernen und sich einzugewöhnen.
Spätestens nach einer Woche solltest Du aber eigenständig Aufgaben übernehmen dürfen und eventuell sogar ein kleines Projekt betreuen. Wie umfangreich diese Aufgaben sind und mit welchen Erfahrungen Du aus dem Praktikum gehst, hängt zum einen von der Dauer des Praktikums und zum anderen von Deiner Motivation und Deinem Engagement ab. Zeige deshalb Eigeninitiative und bring Dich so weit wie möglich ein.
Versuche von Anfang an, aktiv in Deiner Abteilung mitzuarbeiten anstatt nur mitzulaufen. Halte ausserdem immer die Augen offen und versuche so viele Eindrücke wie möglich aus Deinem Praktikum mitzunehmen. Zum Beispiel wie Deine Kollegen im Arbeitsleben miteinander umgehen. Oder vielleicht hast Du sogar die Möglichkeit, mit anderen Abteilungen zusammenzuarbeiten und herauszufinden, ob diese Tätigkeiten Dir auch liegen würden. Somit holst Du das Beste aus Deinem Praktikum heraus.
Bei Unzufriedenheit: Solltest du das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchen
Doch was, wenn Dir das Praktikum überhaupt nicht gefällt, Du wochenlang nur die Ablage machen darfst oder Du merkst, dass das Tätigkeitsfeld so gar nicht Deinen Vorstellungen entspricht? Lass Dich nicht entmutigen. Denn auch eine schlechte Erfahrung kann etwas Positives mit sich bringen. Zum Beispiel weisst Du dann genau, was Du nach Deinem Studium auf gar keinen Fall machen möchtest und welches Unternehmen oder welche Branche nicht zu Dir passt.
Bevor Du Dein Praktikum abbrichst, solltest Du das Gespräch mit Deinem festen Ansprechpartner suchen und ihm Deine Situation schildern. Zudem solltest Du versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden und Deinen Wunschaufgaben näher zu kommen. Hilft dieses Gespräch nicht, gehst Du zu dem Vorgesetzen oder Abteilungsleiter. Erst wenn trotzdem keine Besserung in Sicht ist, solltest Du das Praktikum beenden.
Gegen Ende des Praktikums: Feedbackgespräch
Am Schluss eines Praktikums solltest Du ein Feedbackgespräch mit Deinem Vorgesetzen erhalten. Idealerweise findet ein Feedbackgespräch auch schon während des Praktikums statt. Hier hast Du die Chance festzustellen, ob Dein Eigenbild mit dem Fremdbild übereinstimmt. Bereite Dein Gespräch schon ein paar Tage vorher vor und nimm Deine Notizen mit in das Gespräch. Dein Ansprechpartner bespricht mit Dir, worin Deine Fähigkeiten liegen und gibt Dir konstruktive Kritik.
Falls kein Feedbackgespräch geplant sein sollte, dann bitte Deinen Vorgesetzten um ein solches Gespräch. Scheue Dich nicht, ehrlich zu sagen, was Dir besonders gut gefallen hat und welche Dinge Du verbessern würdest. Nutze das Abschlussgespräch auch, um eine weitere mögliche Zusammenarbeit anzusprechen. Vielleicht erweist sich das Praktikum als Türöffner für eine Festanstellung, oder Du erhältst die Chance nach dem Praktikum als Werkstudent weiter zu arbeiten.
Praktikumszeugnis
Am Ende Deines Praktikums steht Dir eine Praktikumsbestätigung für die Dauer Deines Praktikums zu: Am besten ein qualifiziertes Praktikumszeugnis. Dies unterscheidet sich nicht wesentlich von einem Arbeitszeugnis.
Stephanie Wiezoreck, Redaktion