Arbeiten als Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer brauchen einen unbestechlichen Blick, wenn sie die Geschäftszahlen von Unternehmen oder öffentlichen Haushalten auf ihre Plausibilität hin prüfen. Das geschieht in der Regel während des Jahresabschlusses. Daneben sind bei Fusionen und – vor dem Hintergrund zunehmender Börsengänge und allgemeiner Kapitalmarktorientierung – häufig auch Bewertungen von Unternehmen oder Unternehmensteilen inklusive Chancen- und Risikenanalyse gefragt.
Wirtschaftsprüfer übernehmen mit ihren Gutachten vielfache Verantwortung. Ihre Ergebnisse beeinflussen die Entscheidungen der Klienten ebenso wie das Urteil von Anlegern und müssen dabei den strengen Richtlinien nationaler und internationaler Aufsichtsbehörden standhalten. Die Anforderungen an Berufseinsteiger sind daher hoch.
Betriebswirtschafter gesucht
Gesucht werden vor allem Betriebswirtschafter, die sich in ihrem Studium bereits mit den Themengebieten Controlling, Accounting, Finance und/oder Banking beschäftigt haben. Sie haben bereits detaillierte Kenntnisse zu handels- und steuerrechtlichen sowie betriebswirtschaftlichen Themen.
Wie in jedem kundenbezogenen Business sind zudem die persönlichen Qualitäten eines Bewerbers von grosser Bedeutung. Er sollte einerseits offen und kommunikativ auftreten, andererseits erfordert der Umgang mit sensiblen Daten Diskretion und Seriosität. Den überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit verbringen Wirtschaftsprüfer beim Kunden. Erst mit wachsender Führungsverantwortung nimmt die Präsenz im eigenen Unternehmen zu. Bei Bewerbungen achten die Unternehmen besonders auf Zahlenaffinität, Genauigkeit, analytisches Denken, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit.
Enge Verbindung von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern
Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung sind traditionell eng miteinander verwoben. Dies lässt sich schon am Leistungsspektrum der grossen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wie BDO, Deloitte, Ernst & Young, KPMG oder PwC ablesen.
Das geänderte Obligationenrecht für Prüfungsstandards in der Schweiz hat direkte Auswirkungen für die Branche: Kleine und mittelständische Unternehmen wurden hinsichtlich des geforderten Prüfungsumfangs und ihrer Veröffentlichungspflicht entlastet. Für Publikumsgesellschaften und international tätige Konzerne wurden hingegen die Anforderungen an die Revision inhaltlich und formal deutlich erhöht.
Fortbildungen bieten Aufstiegschancen
Der Einstieg als Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater erfolgt üblicherweise als so genannter Professional. Weitere Karrierestufen sind der Consultant, Senior Consultant, Manager sowie Senior Manager und schliesslich Director beziehungsweise Partner. Jeder Schritt auf dieser Karriereleiter ist mit wachsender Ergebnis- und Personalverantwortung verbunden.
Eine wichtige Voraussetzung für den Aufstieg ist das erfolgreiche Ablegen von Berufsexamina. Verschiedene Prüfungsgesellschaften fördern neben dem Studium zum diplomierten Wirtschaftsprüfer auch den Erwerb von international anerkannten Qualifikationen wie dem US-amerikanischen Abschluss zum Certified Public Accountant (CPA) oder dem britischen Pendant, das von der Association of Chartered Certified Accountants (ACCA) vergeben wird. Wer so fundiertes Fachwissen und Berufserfahrung erworben hat, dem bieten sich auch ausserhalb der Wirtschaftsprüfung oder des Berufs als Steuerberater Karrierechancen: etwa durch einen Wechsel in verwandte Sparten der Unternehmensberatung, einen Einstieg auf Kundenseite als Finanzchef oder in die interne Revision.
Die grossen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften suchen stets nach neuen und motivierten Einsteigern. Offene Stellen bei Deloitte, EY und PwC findest Du in unserer Jobbörse.
Weitere Autoren: Sonja Graubner
Verena von Herwarth, Redakteurin