Traineeprogramme bieten Absolventen einen sanften Berufseinstieg

Heute Trainee, morgen Führungskraft

Traineeprogramme werden immer beliebter. Doch was ist ein Traineeprogramm? Für welche Absolventen ist ein Traineeprogramm sinnvoll? 10 Antworten auf die wichtigsten Fragen.

1. Traineeprogramm: Was steckt dahinter?

Traineeprogramme ("Trainee" – abgeleitet von Training) bieten Absolventen, die an der Schwelle zwischen Universität und Beruf stehen, die Möglichkeit eines "sanften" Berufseinstiegs. Zu Beginn der 50er Jahre starteten die ersten Trainees in eher starren Ausbildungsprogrammen, die wenig Flexibilität innerhalb der Unternehmensstrukturen erlaubten.

Heute sind Traineeprogramme individuelle Ausbildungsmodelle, die dem Einsteiger vollen Einblick ins Berufsleben geben. Durch praktische Arbeit und theoretische Weiterbildung sind Traineeprogramme ganz auf Persönlichkeit und Ziel des Trainees ausgerichtet. Obwohl immer wieder Kritik an diesem Modell aufkam – sind Trainees High Potentials oder billige Arbeitskräfte? – hat sich das Anbieten von Traineeprogrammen bei Unternehmen durchgesetzt.

2. Vielfalt: Welche Arten von Traineeprogramm gibt es?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Traineeprogrammen: Das allgemeine Traineeprogramm und das Fachtraineeprogramm.

Allgemeines Traineeprogramm

Im allgemeinen oder klassischen Traineeprogramm durchläuft der Trainee verschiedene Abteilungen einer Firma und erhält somit Einblicke in zahlreiche Unternehmensabläufe. Dieses Traineeprogramm eignet sich besonders für Absolventen, die sich über ihre spätere Position und Tätigkeit im Unternehmen noch nicht ganz im Klaren sind. Im klassischen Traineeprogramm können Fähigkeiten erkannt und individuell gefördert werden.

Fachtraineeprogramm

Im Unterschied zum allgemeinen Traineeprogramm steht beim Fachtraineeprogramm schon fest, in welchem Unternehmensbereich die Trainees eingesetzt werden. Dies wird nach den fachlichen Präferenzen des Absolventen festgelegt. Der Trainee nutzt die gesamte Laufzeit des Fachtraineeprogramms, um sich auf seinen späteren Fachbereich vorzubereiten. Dazu durchläuft er zusammen mit seinem Übernahmebereich eine Auswahl an Abteilungen und zusätzlichen Seminaren, die für seinen späteren Einsatz nützlich sind. Ein grosser Vorteil gegenüber dem allgemeinen Traineeprogramm ist, dass sich die Fachtrainees bereits zu Beginn ihrer Ausbildung Spezialwissen aneignen und enge Netzwerke knüpfen können.

3. Zielgruppe: Wer eignet sich für ein Traineeprogramm?

Nahezu jeder Hochschulabsolvent hat die Grundvoraussetzung für ein Traineeprogramm. Traineeprogramme werden mittlerweile für Absolventen der Geistes- und Sozialwissenschaften auch vermehrt angeboten, beispielsweise in Buch- und Zeitungsverlagen und PR-Agenturen. Die meisten Traineestellen sind nach wie vor auf Absolventen der Betriebs- und Volkswirtschaft, der Rechtswissenschaften und Naturwissenschaften.

Besonders für Absolventen, die noch keine festgelegten Berufsziele haben, sind solche Graduate Trainingsprogramme als Orientierung geeignet. Der Einblick in die verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens, die wechselnden Tätigkeiten und Standorte, der direkte Kontakt mit den Kunden – all das trägt dazu bei, dass der Trainee seine Stärken und Schwächen kennenlernt, gezielt daran arbeiten und seinen Berufswunsch konkretisieren kann.

4. Anforderungen: Welche Voraussetzungen gibt es?

Die immer höher werdende Zahl an qualifizierten Bewerbern und die zunehmende Popularität von Traineeprogrammen erschweren die Chancen auf einen Platz in einem Programm. Die Zahl der Bewerber übersteigt bei weitem die der freien Stellen. Die Anforderungen steigen mit der Zahl der Bewerber von Jahr zu Jahr. Grundvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Hochschul- oder Fachhochschulstudium mit einem fachlich passenden Schwerpunkt. Ein überdurchschnittlicher Abschluss, fliessende Kenntnisse in mindestens einer Fremdsprache und Soft Skills werden vorausgesetzt.

Sehr aktive Absolventen mit Auslanderfahrung, vielen Praktika und Kontakten haben besonders gute Chancen. Das fachliche Hintergrundwissen in der jeweiligen Branche darf auch nicht fehlen.

5. Soft Skills: Was erwartet das Unternehmen?

Für die Unternehmen spielen neben den fachlichen Kompetenzen Soft Skills eine immer grössere Rolle. Die Kommunikation mit den Kunden, der Wille und die Fähigkeit zur Teamarbeit – ohne diese Eigenschaften nutzt das beste fachliche Wissen nichts. Da viele Traineeprogramme auch Auslandsaufenthalte beinhalten, sollte der künftige Trainee flexibel und belastbar sein sowie interkulturelle Kompetenzen mitbringen.

6. Bewerbung: Wie bewirbt man sich bei einem Unternehmen?

Antwortet der Bewerber auf eine klassische Stellenanzeige in Zeitungen oder im Internet, ist der gewünschte Bewerbungsrahmen meistens vorgegeben. Es ist jedoch auch möglich, beim Wunschunternehmen direkt nachzufragen und falls gewünscht eine Initiativbewerbung zu schicken. Solltest Du bereits ein Praktikum in einem Unternehmen absolviert haben: Dann halte die Verbindung. Es ist später hilfreich, einen Ansprechpartner zu haben, falls Du Dich dort bewerben möchtest. Gleichzeitig könnest Du einen Bezug zum Unternehmen herstellen.

Beim Absolventenkongress in Zürich und anderen Recruiting-Veranstaltungen solltest Du den direkten Kontakt zum Unternehmen suchen. Gute Vorbereitung und die richtigen Fragen sind hierbei das A und O. Wenn Du einen guten Eindruck im Gespräch hinterlässt, steigert dies Deine Chancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

7. Auswahlverfahren: Wie wird der künftige Trainee ausgewählt?

Bei der Bewerberauswahl greifen die Unternehmen auf die gängigen Bewerbungsverfahren zurück. Auf die klassische Bewerbung folgt meist ein Informationsgespräch, teilweise sogar mehrere. Anschliessend wird bei vielen Unternehmen ein mitunter mehrtägiges Assesment-Center durchgeführt. In Gruppenaufgaben und Rollenspielen werden die Soft Skills getestet und die Personalverantwortlichen identifizieren die Bewerber mit dem höchsten Potenzial für die ausgeschrieben Stelle.

8. Inhalte: Was bietet das Programm?

Das Traineeprogramm ist in mehrere Abschnitte gegliedert. Einige Programme ermöglichen es den Trainees, Wünsche und Präferenzen bei den Stationen mit einzubringen. Dabei hilft ihm ein Mentor, der den Trainee während der gesamten Ausbildungszeit begleitet. Trainees sollten zu ihrem Mentor eine gewisse Distanz wahren, da der Mentor zwar zur persönlichen Bezugsperson innerhalb des Unternehmens wird, jedoch immer ein Vorgesetzter bleibt.

Orientierungsphase

Gestartet wird mit der Orientierungsphase, dem sogenannten „Initial Training“. Intensive Schulungen über Märkte, Produkte und Unternehmen stellen den Trainee auf seinen zukünftigen Arbeitsplatz ein.

Qualifizierungsphase

In der zweiten Phase, der Qualifizierungsphase, ist der Trainee bereits in festen Stationen tätig. Das beinhaltet praktische Aufgaben und das Aneignen von theoretischem Wissen. In dieser Phase bearbeitet der Auszubildende das erste Mal eigenständig Aufgaben. Zudem sollte er sich in der Unternehmenskultur zurechtfinden und sich im Unternehmen ein eigenes Netzwerk an persönlichen Kontakten aufbauen.

Spezialisierungsphase

Im Anschluss an die Orientierungsphase sind oftmals Auslandsaufenthalte vorgesehen, danach folgt die Spezialisierungsphase. Der Trainee hat nun die Möglichkeit, intensiver in dem Bereich zu arbeiten, in dem er sich in der Orientierungsphase positiv zeigen konnte. Treffen mit anderen Trainees stehen während des gesamten Programms auf der Tagesordnung. Das Networking dient dazu, Erfahrungen auszutauschen, die sozialen Kompetenzen einzusetzen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.

9. Salär: Was verdient ein Trainee?

Das Gehalt eines Trainees unterscheidet sich bei manchen grossen Unternehmen kaum von dem eines Direkteinsteigers. Das Jahressalär liegt zwischen 40‘000 und 70‘000 Franken pro Jahr, bei mittelständischen und kleinen Konzernen eher im unteren Segment dieser Spanne. Bei der Höhe des Salärs kommt es auch auf die Qualifikation des Trainees an. Die Art des Abschlusses und die zusätzlichen Fähigkeiten haben einen positiven Einfluss.

10. Vertrag: Wie bekomme ich den Job?

Gute Vorbereitung, Engagement und Initiative sind der sicherste Weg, sich einen Platz als Trainee zu sichern. Ausseruniversitäres Engagement, Praktika und Auslandsaufenthalte im Lebenslauf bringen Pluspunkte – auch wenn sie nicht unbedingt auf das künftige Unternehmen zutreffen.

Wer sein Traineeprogramm erfolgreich abschliesst, hat gute Übernahmechancen: Die Unternehmen bilden die Trainees durch intensive Ausbildung und spezielle Förderungen auf Führungspositionen vor. Vor allem die grossen, namhaften Unternehmen möchten das Potenzial erhalten und bieten nach dem Traineeprogramm eine Festanstellung an: heute Trainee, morgen Führungskraft.


Staufenbiel Institut

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