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Expertentipp

Bewerbung nach schwerem Unfall

Ich war mein Leben lang ein ausgezeichneter Schüler. Einen Tag vor der Matur hatte ich ein mittelschweres Schädel-Hirn-Trauma. Ich musste alles neu lernen. Das Sprechen, die Sprache, das Verhalten etc. Die Erholung hat sechs bis sieben Jahre in Anspruch genommen. Ich habe mein Wirtschaftsstudium abgeschlossen und bin wieder voll dabei. Wie muss ich mich bewerben? Wie kann ich das kommunizieren? Ich kriege nur Absagen (Profil passt nicht etc.). Wieso sieht kein HR-Team was ich geleistet habe und was für Potential in mir steckt?

Urs A. (07.11.2011)

Antwort:

Es ist toll, dass Sie wieder voll geistig und mental aufgeholt haben und nun als vollwertiger Mitarbeiter in die Wirtschaft einsteigen wollen.

Was in Ihren Bewerbungen zählt, ist Ihre Ausbildung, Ihre Persönlichkeit und Ihr Einsatzwille. Dann ist ebenso wichtig, Ihre Motivation für die ausgeschriebene Stelle klar darzulegen und weshalb Sie diesen Arbeitgeber auswählen. Ihre Bewerbung soll spannend formuliert sein, damit ein Unternehmen Lust hat mit Ihnen in Kontakt zu treten.

Im Lebenslauf ist aber durch den Unfall eine Lücke entstanden. Diese müssen Sie benennen. Am besten ist es, diese ehrlich, transparent und positiv zu benennen.

Z. B. Datum: Ausbildung wegen eines schweren Unfalls abgebrochen. Anschliessende Genesung. Dank intensiver Rehabilitation den Wiedereinstieg wieder geschafft. Studium erfolgreich beendet und mit einem Bachelor in Wirtschaft abgeschlossen.

Eine andere Strategie könnte sein, dass Sie einfach im Lebenslauf oder Bewerbungsbrief vermerken, dass Sie über die Zeit vom … bis … gerne in einem persönlichen Gespräch Auskunft geben. Nachteil dieser Variante ist, dass der Empfänger über die Gründe eigene Phantasien entwickelt, welche höchstwahrscheinlich nicht zutreffen.

Im Vorstellungsgespräch ist es sinnvoll, die Situation klar zu benennen, jedoch nicht zu ausführlich über das Leiden oder den Leidensweg zu sprechen, sondern gleich fortführen und klar signalisieren, dass Sie nun wieder gesund sind und somit auch voll leistungsfähig. Das Gespräch sollten Sie in die Zukunft lenken, was Sie nun vorhaben, was Sie leisten können, was Sie interessiert. Sinnvoll ist es, über Ihre Kompetenz und Ihren Durchhaltewillen zu sprechen, welchen Sie erbracht haben, um Sprache und Verhalten wieder zu erlernen. Dies sollte auch für eine Firma ein interessanter Aspekt sein.

Ebenfalls ist das Alter anzusprechen. Ich vermute, Sie sind nun einige Jahre älter als Ihre Mitbewerber. Über die Vorteile, die dies einem Unternehmen bringt, müssen Sie sich vorher Gedanken machen. Diese können Sie auch in einem Bewerbungsbrief einbringen.

Ich hoffe, dass Sie baldmöglichst eine Stelle finden, die Ihnen zusagt und in die Sie Ihr Wissen und Ihre Kenntnisse einbringen können.

Freundliche Grüsse

Christoph Dengler
Dipl. Berufs- und Laufbahnberater
S&B Institut für Berufs- und Lebensgestaltung

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